Streuung

Die Streuung ist die Abweichung einer Serie von Treffern von einem gemittelten Zielpunkt. Die Streuung ist eine Größe der Außenballistik.
Die Bahnen von abgefeuerten Projektilen haben nie den exakt gleichen Verlauf, so dass es praktisch ausgeschlossen ist, mit zwei oder mehr Schüssen genau den gleichen Punkt zu treffen. Diese Trefferabweichung ist die Streuung. Neben den Fehlern beim Anvisieren des Zieles (Schützenfehler) gibt es eine technisch bedingte Streuung, die durch innen- und außenballistische Störungen wie fertigungsbedingte Toleranzen von Waffe und Munition, Temperaturschwankungen, Verschmutzung und Verschleiß verursacht wird. Die Streuung einer Waffe ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Ausnahmen gibt es beim Schrotschuss, bei Maschinenpistolen, mit denen Feuergarben abgegeben werden, und bei bestimmten Einsatzfällen der Artillerie, wo die Verteilung der Treffer auf eine bestimmte Fläche erwünscht ist. Bei modernen Geschützen mit einer geringen Grundstreuung kann durch die Feuerleitrechner eine künstliche Streuung durch fortlaufende Änderungen der Richtdaten hervorgerufen werden. Ziel ist es, bei Flächenzielen die gesamte Fläche mit Treffern abzudecken.
[Wikipedia]

Die Streuung bei Warships definiert sich durch 3 Größen.
Horizontale Streuung, vertikale Streuung und Sigma.

Aus horizontaler und vertikaler Streuung ergibt sich eine Ellipse, deren Größe von diesen beiden Werten definiert wird. Alle Schüsse landen zwingend innerhalb dieser Ellipse. Je größer die Ellipse ist, um so schlechter trifft man sein Ziel. In dieser Grafik wurden übrigens die horizontale und vertikale Streuung verwechselt.

dispersion01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Natürlich wächst die Ellipse mit der Entfernung, auf die geschossen wird. Die Angaben beziehen sich immer auf die maximale Geschützreichweite.

Das Sigma beschreibt, wie sich die Granaten innerhalb der Ellipse verteilen. Bei einem hohen Wert tendieren die Geschosse eher zum Zielpunkt. Bei einem schlechten Wert haben sie die Neigung, sich weiträumiger über die Zielellipse zu verteilen. Ein hohes Sigma ist also besser als ein niedriges.

sigma.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Ingame, bei Wiki und auch Numbers, bekommen wie einen Wert, der die horizontale Streuung und die vertikale einfach addiert. Das sorgt vielleicht für eine gewisse Vergleichbarkeit, macht aber ansonsten wenig Sinn, zumal das Sigma völlig ignoriert wird.

Tatsächlich ist das Sigma sogar der wichtigere Wert. Ein hohes Sigma sorgt für mehr Treffer als eine geringere Streuung. Stellt man sich, im obigen Bild, ein Schiff vor, wird es sehr deutlich. Warum das von WG nicht ordentlich angegeben wird…ein Mysterium.

RNG, also der Random-Numbers-Generator oder Zufallsgenerator muss hier auf jeden Fall erwähnt werden.

Als Zufallszahlengenerator, kurz Zufallsgenerator, bezeichnet man ein Verfahren, das eine Folge von Zufallszahlen erzeugt. Der Bereich, aus dem die Zufallszahlen erzeugt werden, hängt dabei vom speziellen Zufallszahlengenerator ab.
[Wikipedia]

RNG wird von vielen Spielern, als eine Art göttlichen (oder dämonischen) Eingreifens wahrgenommen, das einem gerne in die Suppe spuckt. Tatsächlich ist es lediglich die Mechanik, die unsere Streuung steuert. RNG würfelt, auf Basis der drei Streuungsparameter aus, wo in der Ellipse jede Granate landet. Das ist alles, was dahintersteckt.

Ist die Streuung ein valider Wert oder anders gesagt, beschreibt sie bei jedem Schiff das Gleiche? Definitiv nein!

Die Streuung wird immer auf die maximale Reichweite des Schiffes angegeben und die ist nun einmal unterschiedlich. Man sollte denken, dass ein DD eine bessere Streuung hat, als ein BB und die reinen Zahlenwerte unterstützen diese These.
Vergleichen wir mal die horizontale Streuung vom BB Bourgogne und dem DD Marceau.
Bei der Bourgogne sind 184m angegeben, bei der Marceau nur 105m. Das sieht auf den ersten Blick eindeutig aus. Allerdings ist dieser Wert beim BB auf 24,8 Km ermittelt und beim DD nur auf 11,5 Km.

Streuung2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Wir sehen, dass die Streuungsellipse logischerweise umso kleiner wird, je kürzer die Schußentfernung ist. Das ist jedem klar, allerdings muss man es sich einmal bildlich vor Augen führen.
Die Verkleinerung ist linear und kann mit einem einfachen Dreisatz berechnet werden.
Rechnen wir nun die Horizontale Streuung der Bourgogne auf die maximale Reichweite der Marceau herunter, kommen wir auf 85.3m, was tatsächlich deutlich präziser ist als die 105m der Marceau.

Man sieht, eine Vergleichbarkeit der nackten Zahlen ist nicht gegeben, wenn der Faktor Entfernung nicht berücksichtigt wird.

So manch ein Spieler war sicher schon verwundert, dass seine angegebene Streuung größer wurde, wenn er per Modul die Reichweite erhöht hat. Vor dem Hintergrund macht es Sinn.
Tatsächlich ist es sogar realistisch, dass ein größeres Schiff besser trifft als ein kleines. Erstens ist es die stabilere Plattform und zweitens kann es größere und damit bessere, zeitgenössische Feuerleitanlagen bzw. Entfernungsmesser tragen.


Dann gibt es noch so etwas, wie eine gefühlte Streuung. Hier möchte ich wieder die Bourgogne als Beispiel hernehmen. Fast 25 Km Reichweite. Das ist immens und sie trifft auf diese Entfernung zuverlässig. Für mich, gefühlt ein sehr präzises Schiff. Tatsächlich rangiert sie aber eher im Mittelfeld. Bei 12 Rohren oder Granaten pro Salve, hat man natürlich mehr Treffer als bei einem Schiff, wie z.B. der Georgia, die nur 6 Rohre vorweisen kann, aber ähnlich genau ist.


Es gibt noch einen weiteren Faktor zur Streuung, der weniger offensichtlich und auch nicht dokumentiert ist. Darüber gestolpert, bin ich bei den Schiffsbesprechungen von LittleWhiteMouse… die älteren Spieler kennen sie noch.

Im Grunde ging es um die Frage, warum die Giulio-Cesare, gefühlt so präzise ist. Präziser, als es die reinen Daten hergeben. Begründung von LWM in aller Kürze. Die Cesare ist klein, die Türme liegen dicht beieinander und das wirkt sich positiv auf das Trefferbild aus.
Die Cesare ist tatsächlich nur 169m lang, ein Trumm, wie die Preussen kommt auf 313m, also gut 144m mehr.
Die Türme B+C der Cesare liegen etwa 56m auseinander, die der Preussen gut 104m. Dass das einen Unterschied macht, wäre plausibel. Gerade, wenn man sich vor Augen führt, dass die Granaten tatsächlich einzeln berechnet werden. Bedeutet das dann auch, dass jede Granate ihre eigene Zielellipse hat? Das ist eine offene Frage.
Achtet man darauf fällt auf, dass die Granaten von sehr großen Schlachtschiffen, eher in Gruppen unterwegs sind als die von kleinen, bei denen sie mehrheitlich als kompakter Block einschlagen. Das ist nichts grundsätzliches, aber eine erkennbare Tendenz, die für die Existenz mehrerer Zielellipsen sprechen würde. In extremen Fällen überkreuzen sich sogar die Flugbahnen der hinteren und vorderen Turmgruppe.



Warum überhaupt Streuung?

- Erst einmal aus Gründen des Balancing. Es ist einfach eine der Stellschrauben, mit der man ein Schiff stärker oder schwächer machen kann.

- Es ist historisch und technisch Akkurat, wenn auch nicht unbedingt die Umsetzung im Spiel. So haben z.B. die deutschen BB oft eine miese Streuung, was in der Realität, wegen ausgezeichneter Feuerleitung und hochwertiger Geschütze, ganz anders war.

- Man stelle sich die Matches vor, wenn es keine Streuung gäbe und alle Granaten, aller Schiffe immer auf dem Zielpunkt einschlagen würden. Sie wären ziemlich schnell vorbei.

Da es sich um Neueinsteigerfragen handelt,
würd ich vielleicht ganz am Anfang eine kurze Zusammenfassung als 2-3 kurze einfache Zeilen machen ...
(und danach kommt dann der wissenschaftliche Fachartikel)

so ungefähr:

Streuung bedeutet, dass nie alle Granaten genau den Punkt treffen, auf den du zielst - sondern mehr oder weniger nach vorne, hinten, links und rechts abweichen.
Je größer die Streuung, desto mehr schießt man wie mit einer "Schrotflinte" ---> deshalb ist eine kleinere Streuung besser!
In der wirklichen Seeschlacht entsteht die Streuung durch Ungenauigkeit der Kanonen, Witterung etc. - im Spiel wird sie durch das sagenhafte "RNG" erzeugt, der Random Number Generator = Zufallszahlengenerator, der quasi "würfelt", wie weit deine Granaten vom Ziel abweichen (jetzt weißt du also, was dieses RNG ist, wo drauf die Leute im Chat fluchen^^).



Was man evtl. auch noch erwähnen könnte, ist, dass es Module / Skills gibt, die die Streuung ändern können, mit der man schießt oder beschossen wird . . .

Zitat

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Streuung. was ist das?

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Streuung ist das was dich entweder zum lachen oder zum weinen bringt! Kurzfassung

Zitat von Frontkratzer im Beitrag #3

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Streuung ist das was dich entweder zum lachen oder zum weinen bringt! Kurzfassung

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Zitat von Firefly0367 im Beitrag #4

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Zitat von Frontkratzer im Beitrag #3

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Streuung ist das was dich entweder zum lachen oder zum weinen bringt! Kurzfassung

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Also ganz kurz...RNG.

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Zitat von LukkaiCH im Beitrag #5

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Auch bekannt als RNGesus.

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Zitat von Chassadhi im Beitrag #2

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so ungefähr:

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RNG giveth. And RNG taketh away.

Ist ein guter Grundsatz, den man immer im Hinterkopf behalten sollte in diesem Spiel.

Oder halt so: th-1949555096.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)th-845876739.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)th-2865947822.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Streuung ist ja leider auch wie vom wargaming bestätigt ein Schutz für ich nenne es jetzt mal Anfänger.

Kann ich leicht verstehen verärgern tut es einen trotzdem gerne.

Zitat von Schildi im Beitrag #9

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Streuung ist ja leider auch wie vom wargaming bestätigt ein Schutz für ich nenne es jetzt mal Anfänger.

Kann ich leicht verstehen verärgern tut es einen trotzdem gerne.

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